Wusstest du, dass Vermeer bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ziemlich unbekannt war? Heute ist er einer der meistgeschätzten Künstler der Welt. Vermeers Spätwerk besteht aus intimen Genremalereien, in denen sich die Hauptfigur einer alltäglichen Tätigkeit widmet. Das Rijksmuseum besitzt drei seiner häuslichen Szenen und eine Stadtansicht: die weltberühmte Straße in Delft.
More Vermeer
Would you like to see the paintings in real life? Then come and see the largest Vermeer exhibition ever! From 10 February to 4 June 2023 at the Rijksmuseum.


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DAS ALLTÄGLICHE WIRD ZUM BESONDEREN
Vermeer spezialisierte sich auf die Malerei des alltäglichen Lebens in seiner Heimatstadt Delft. Eine Häuserreihe, an der viele vorbeigelaufen wären, eine Tätigkeit im Haushalt oder eine Frau mit einem Brief: mit ansonsten unscheinbaren Szenen weckt der Künstler unsere Aufmerksamkeit.
Dienstmagd mit Milchkrug, Johannes Vermeer, ca. 1660


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EIN INTIMER BLICK IN DAS LEBEN DES SIEBZEHNTEN JAHRHUNDERTS
Der Zuschauer fühlt sich in die intime Welt versetzt, die in Vermeers Gemälden dargestellt wird. Als unsichtbare Zeugen lässt er uns an privaten Momenten von vor über 350 Jahren teilhaben. Was steht wohl in dem Brief? Hat sie ihn von einem Geliebten bekommen?
Der Liebesbrief, Johannes Vermeer, ca. 1669 - ca. 1670


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DIE BEGRENZUNG DER BILDEBENE
Vermeer umrahmt seine Gemälde auf phänomenale Weise. Die Seiten der Häuser in Straße in Delft sind abrupt abgeschnitten. Das Publikum muss sich den Rest der Fassade selbst vorstellen, wodurch das Gemälde unsere Fantasie anregt.
Straße in Delft, Johannes Vermeer, ca. 1658


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BERÜCKSICHTIGUNG DES GLEICHGEWICHTS
Menschen, Möbel, Küchenutensilien und Lebensmittel: Vermeer wählt sorgfältig, wo er sie in seinen Gemälden platziert. Seine gut durchdachten Kompositionen mit einer begrenzten Anzahl sorgfältig ausgewählter Figuren und Gegenstände sind im Gleichgewicht.
Dienstmagd mit Milchkrug, Johannes Vermeer, ca. 1660


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LICHT ALS WEGWEISER
Die Gemälde von Vermeer zeigen sein tiefes Verständnis über den Verlauf des Lichts. Der Stoff glänzt und die Schatten auf der Mauer wirken nahezu echt. Der Brief fängt das Tageslicht ein, wodurch der Blick direkt darauf gelenkt wird. Auf diese Weise bestimmt Vermeer, worauf wir zuerst blicken.
Briefleserin in Blau, Johannes Vermeer, ca. 1663


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ILLSUION DER RÄUMLICHKEIT
Vermeer schafft auf meisterliche Art Tiefe in seinen Gemälden, zum Beispiel mit Hilfe von Durchblicken. Die Illusion der Räumlichkeit wird durch die Neugierde des Betrachters noch verstärkt: was passiert dahinter?
Straße in Delft, Johannes Vermeer, ca. 1658
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MATERIALIEN VON HÖCHSTER QUALITÄT
Vermeer war nicht reich, aber er sparte nicht an seinen Malerutensilien. Die leuchtenden Farben strahlen uns auch nach Hunderten von Jahren noch entgegen. Blaue Farbe stellte er beispielsweise mit einem Pigment aus gemahlenem Lapislazuli her, einem sehr wertvollen Halbedelstein aus Afghanistan.
Briefleserin in Blau, Johannes Vermeer, ca. 1663


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EINE AUSGEWOGENE FARBPALETTE
Durch die wiederkehrenden Farben schafft Vermeer ein harmonisches Ganzes. Die Farbe Blau findet sich zum Beispiel nicht nur in der Kleidung der Briefleserin, sondern auch in den Stühlen, dem Knopf unter der Karte an der Wand und sogar in den Schatten.
Briefleserin in Blau, Johannes Vermeer, ca. 1663


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AUGE FÜR DETAIL
Vermeer fesselt endlos die Aufmerksamkeit seines Publikums, selbst bei denjenigen, die seine Gemälde bereits oft studiert haben. Details, wie etwa Fliesen in der Ecke oder ein Nagel in der weißen Wand, fallen erst bei längerem Hinsehen auf.
Dienstmagd mit Milchkrug, Johannes Vermeer, ca. 1660


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EIN HOHER STANDARD
Nur 35 Gemälde von Vermeer sind bekannt. Er baute seine Kompositionen sorgfältig mit Schichten von geschickt aufgetragener Ölfarbe auf. Vermeers bescheidenes Oeuvre spiegelt die Zeit und Sorgfalt wider, die er in jedes seiner Gemälde investierte. Die Qualität dieser Meisterwerke ist durchweg hoch.
Straße in Delft, Johannes Vermeer, ca. 1658